Melatonin, Schlaf und Sehkraft: Welche Rolle das Schlafhormon bei Makuladegeneration spielen könnte

Details zu Melatonin, Schlaf und der Wirkung des Hormons auf den Tag-Nacht-Rhythmus.

Guter Schlaf ist wichtig – für den Körper, die Psyche und die Regeneration. Das Schlafhormon Melatonin spielt dabei eine zentrale Rolle. Weniger bekannt ist: Auch in der Netzhaut ist Melatonin aktiv. Studien zeigen erste Hinweise, dass es möglicherweise eine schützende Wirkung auf die Sehzellen haben könnte – insbesondere bei altersbedingter Makuladegeneration (AMD). In diesem Beitrag erfahren Sie, warum Schlafhygiene auch für Ihre Augen von Bedeutung sein kann.

Was ist Melatonin?

Melatonin ist ein körpereigenes Hormon, das den Schlaf-Wach-Rhythmus steuert. Es wird vor allem in der Zirbeldrüse gebildet – aber auch in kleineren Mengen in der Retina. Im Alter nimmt die Produktion natürlicherweise ab.

Melatonin in der Netzhaut

In der Netzhaut steuert Melatonin unter anderem die Aktivität lichtempfindlicher Zellen. Es wirkt antioxidativ und könnte so oxidativen Stress und altersbedingte Veränderungen in der Makula abmildern. Einige Forschungsgruppen vermuten, dass es bei AMD eine neuroprotektive Rolle spielen könnte – gesichert ist das aber noch nicht.

Was sagen Studien zu Melatonin und AMD?

Kleine klinische Studien und Tiermodelle weisen darauf hin, dass Melatonin die degenerative Veränderung der Netzhaut verlangsamen könnte. Es reduziert entzündliche Signale und schützt möglicherweise vor lichtbedingten Schäden.

Studie bei PubMed: Melatonin’s Role in Retinal Neuroprotection

Schlafqualität und Augengesundheit

Unabhängig von Melatonin gilt: Menschen mit schlechtem Schlaf leiden häufiger an systemischen Entzündungen, Kreislaufproblemen und Erschöpfung. Alles Faktoren, die auch bei AMD eine Rolle spielen können. Gute Schlafhygiene unterstützt daher nicht nur das allgemeine Wohlbefinden, sondern möglicherweise auch die Augengesundheit.

Tipps für besseren Schlaf

  • Regelmäßige Schlafzeiten
  • Verzicht auf Bildschirmzeit vor dem Schlaf
  • Ausreichend Dunkelheit im Schlafzimmer (Melatonin reagiert auf Licht!)
  • Bei Bedarf: Melatoninpräparate nach ärztlicher Beratung

Fazit

Melatonin ist mehr als nur ein Schlafhormon, es spielt auch in der Netzhaut eine Rolle. Ob es bei AMD therapeutisch eingesetzt werden kann, ist noch offen. Dennoch zeigt sich: Wer gut schläft, schützt damit möglicherweise auch seine Augen. In unserer Praxis für Makuladegeneration beraten wir Sie gern zu ganzheitlicher Prävention.