Antioxidantien und Makuladegeneration – warum Zellschutz so wichtig ist

Antioxidantien - Praxis Hancke

Unsere Augen sind tagtäglich zahlreichen Belastungen ausgesetzt: UV-Licht, Bildschirmarbeit, Umweltgifte und altersbedingte Veränderungen können die Netzhaut schädigen. Antioxidantien spielen dabei eine zentrale Rolle, um diese sensiblen Strukturen zu schützen – besonders bei Erkrankungen wie der altersbedingten Makuladegeneration (AMD).

In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Antioxidantien wirken, welche Rolle sie bei der AMD-Prävention spielen und warum eine gezielte Zufuhr sinnvoll sein kann.

Was sind Antioxidantien?

Antioxidantien sind Schutzstoffe, die unsere Zellen vor sogenannten freien Radikalen bewahren. Freie Radikale entstehen bei natürlichen Stoffwechselprozessen, können aber durch Stress, Umweltbelastung oder ungesunde Ernährung in Übermaß auftreten. Werden sie nicht neutralisiert, können sie Zellstrukturen schädigen – auch in der empfindlichen Netzhaut.

Welche Antioxidantien sind für die Augen besonders wichtig?

Bei der AMD stehen vor allem folgende antioxidative Mikronährstoffe im Mittelpunkt:

  • Lutein und Zeaxanthin: Lagern sich direkt im gelben Fleck (Makula) ein und wirken dort wie eine „innere Sonnenbrille“.
  • Vitamin C und Vitamin E: Fangen freie Radikale ab und schützen Zellmembranen.
  • Zink und Kupfer: Unterstützen antioxidative Enzymsysteme.
  • Omega-3-Fettsäuren (indirekt antioxidativ): Fördern die Netzhautdurchblutung und wirken entzündungshemmend.

Die AREDS2-Formel – wissenschaftlich geprüfte Antioxidantien-Kombination

Die große US-amerikanische AREDS2-Studie hat gezeigt, dass eine gezielte Kombination bestimmter Antioxidantien das Fortschreiten einer fortgeschrittenen trockenen AMD verlangsamen kann.

Die empfohlene Dosierung laut AREDS2:

  • Lutein (10 mg)
  • Zeaxanthin (2 mg)
  • Vitamin C (500 mg)
  • Vitamin E (400 IE)
  • Zink (80 mg)
  • Kupfer (2 mg)

Diese Kombination ersetzt keine ausgewogene Ernährung, kann aber bei entsprechender Diagnose gezielt ergänzt werden.

Warum reichen Ernährung und Lebensstil nicht immer aus?

Mit zunehmendem Alter sinkt die Fähigkeit des Körpers, Mikronährstoffe optimal aufzunehmen. Gleichzeitig steigt der oxidative Stress – z. B. durch UV-Strahlung, Rauchen oder Stoffwechselstörungen.

Besonders bei bestehenden Risikofaktoren (z. B. familiäre AMD-Belastung, hoher Blutdruck, Diabetes) kann eine gezielte Ergänzung sinnvoll sein – individuell dosiert und ärztlich begleitet.

Was ist bei der Auswahl von Antioxidantien-Präparaten zu beachten?

Nicht jedes frei verkäufliche Präparat ist für die AMD-Vorsorge geeignet. Achten Sie auf:

  • AREDS2-konforme Dosierung
  • Hohe Bioverfügbarkeit
  • Verzicht auf unnötige Füllstoffe oder synthetische Farbmittel
  • Transparente Deklaration der Inhaltsstoffe

Fazit: Antioxidativer Schutz für Ihre Augen

Antioxidantien sind ein wesentlicher Bestandteil der AMD-Vorsorge – sie schützen die Netzhaut vor oxidativem Stress und können in gezielter Kombination das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen. Entscheidend ist die richtige Auswahl, Dosierung und ärztliche Begleitung.

Häufige Fragen

Kann ich Antioxidantien auch über die Ernährung aufnehmen?

Ja! Vor allem grünes Gemüse, Beeren, Nüsse und Fisch liefern viele wertvolle Stoffe. Bei AMD reicht das jedoch oft nicht aus.

Sind Antioxidantien in Multivitaminpräparaten enthalten?

Teilweise! Aber meist nicht in der für AMD wirksamen AREDS2-Dosierung.

Sollte ich Antioxidantien dauerhaft einnehmen?

Das hängt von Ihrem individuellen Risiko und dem Krankheitsstadium ab. Eine ärztliche Abklärung ist unerlässlich.