Viele Menschen fragen sich, ob Nahrungsergänzungsmittel notwendig sind – oder ob eine ausgewogene Ernährung ausreicht. Besonders bei altersbedingten Erkrankungen wie der Makuladegeneration (AMD) kann die gezielte Einnahme bestimmter Nährstoffe eine wichtige Rolle spielen. In diesem Beitrag zeigen wir, wann Nahrungsergänzung bei AMD sinnvoll ist – und worauf Sie achten sollten.
Warum Ernährung allein nicht immer reicht
Mit zunehmendem Alter nimmt die Fähigkeit des Körpers ab, bestimmte Vitamine und Spurenelemente aus der Nahrung optimal aufzunehmen. Hinzu kommen altersbedingte Essgewohnheiten, Verdauungsstörungen oder Appetitmangel.
Gerade bei AMD kann ein Mangel an antioxidativen Nährstoffen die Netzhaut zusätzlich belasten.
Welche Nahrungsergänzungsmittel helfen bei AMD?
Die sogenannte AREDS2-Formel, entwickelt im Rahmen einer groß angelegten US-amerikanischen Studie, hat gezeigt: Eine bestimmte Kombination aus Antioxidantien und Spurenelementen kann das Fortschreiten einer fortgeschrittenen AMD verlangsamen.
AREDS2-Inhaltsstoffe:
- Lutein (10 mg)
- Zeaxanthin (2 mg)
- Vitamin C (500 mg)
- Vitamin E (400 IE)
- Zink (80 mg)
- Kupfer (2 mg)
Diese Kombination ersetzt keine Ernährung. Sie ergänzt sie gezielt und in optimaler Dosierung.
Wann ist die Einnahme sinnvoll?
- Bei fortgeschrittener trockener AMD
- Wenn Risikofaktoren vorliegen (z. familiäre Belastung)
- Bei nachgewiesenem Mikronährstoffmangel
- Nach ärztlicher Empfehlung und Diagnostik
Was ist bei der Auswahl zu beachten?
Nicht alle Präparate sind gleich gut zusammengesetzt. Achten Sie auf:
- AREDS2-konforme Dosierung
- Hohe Bioverfügbarkeit
- Keine unnötigen Zusatzstoffe
- Hersteller mit medizinischem Hintergrund
Lassen Sie sich bei uns in der Praxis beraten . Wir helfen Ihnen, die passende Ergänzung zu finden.
Können Nahrungsergänzungsmittel eine gesunde Ernährung ersetzen?
Ganz klar: Nein. Sie sind immer eine Ergänzung – keine Alternative. Eine abwechslungsreiche, pflanzenbetonte Ernährung bleibt die Basis für Ihre Gesundheit. Die Einnahme gezielter Mikronährstoffe ist dann sinnvoll, wenn ein erhöhter Bedarf besteht – wie bei AMD.
Fazit: Nahrungsergänzung mit Augenmaß
Nahrungsergänzungsmittel sind kein Allheilmittel – können aber im Rahmen der AMD-Vorsorge oder -Begleitung sinnvoll eingesetzt werden. Entscheidend ist die richtige Auswahl und ärztliche Begleitung.
Li, K., Kaaks, R., Linseisen, J. & Rohrmann, S. (2010). Consistency of vitamin and/or mineral supplement use and demographic, lifestyle and health-status predictors: findings from the European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC)-Heidelberg cohort. British Journal Of Nutrition, 104(7), 1058–1064. https://doi.org/10.1017/s0007114510001728
Loftfield, E., O’Connell, C. P., Abnet, C. C., Graubard, B. I., Liao, L. M., Freeman, L. E. B., Hofmann, J. N., Freedman, N. D. & Sinha, R. (2024). Multivitamin Use and Mortality Risk in 3 Prospective US Cohorts. JAMA Network Open, 7(6), e2418729. https://doi.org/10.1001/jamanetworkopen.2024.18729
Häufige Fragen
Sind Nahrungsergänzungsmittel bei AMD wissenschaftlich belegt?
Ja – insbesondere die AREDS2-Formel zeigt in Studien eine Wirkung auf das Fortschreiten der AMD.
Reicht es, einfach Multivitaminpräparate zu nehmen?
Nein – handelsübliche Multis enthalten meist nicht die relevanten Dosierungen oder Kombinationen.
Kann ich die Mittel selbst auswählen?
Besser nicht – lassen Sie sich ärztlich beraten, um Unter- oder Überdosierung zu vermeiden.